Dass die kleine blaue Alge so einiges kann, hat sich in den letzten Jahren herumgesprochen: In den Supermarktregalen hat sie sich zwischen den Superfoods und Nahrungsergänzungsmitteln ihren festen Platz erobert. Spirulina boomt – und das zu Recht! Doch wo Lebensmittel im industriellen Maßstab produziert und vermarktet werden, leidet immer die Qualität. Bei Spirulina sogar in besonderem Maße: minderwertige Spirulina enthält nicht nur wesentlich weniger Nährstoffe, sondern kann sogar schädlich sein! Wir erklären dir, warum und geben dir 5 Tipps an die Hand, wie du hochwertige Spirulina Qualität leicht erkennen kannst.

 

Erst einmal ist es wichtig zu verstehen, warum sich landwirtschaftliche und industriell hergestellte Spirulina so grundlegend voneinander unterscheiden.

Der Produktionsprozess bestimmt die Qualität der Spirulina

industriell & effizient …

Große Industrieanlagen zur Spirulinaproduktion finden sich vor allem im asiatischen Raum. Hier wird die Produktion nach Maßstäben der wirtschaftlichen Effizienz optimiert, um günstig für den Weltmarkt produzieren zu können. Bei dieser energieintensiven Produktionsweise kommt auch mineralischer Stickstoff-dünger zum Einsatz und die weiten Transportwege nach Europa und in die USA verschlechtern die Klimabilanz zusätzlich. Auch die Qualität der Spirulina leidet hier enorm, denn um Zeit zu sparen, kommt hier die Methode der Sprühtrocknung zum Einsatz: die Zellmembran der Spirulina wird unter Druck und mit Hilfe eines heißen Luftstroms (100-200°C) versprüht und so aufgebrochen. Die Zerstörung der Zellmembran führt zu einer schnellen Oxidation und verursacht einen unangenehmen, etwas fischigen Geruch. Durch die hohen Temperaturen gehen zudem Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und die Proteinstruktur verloren, was den positiven gesundheitlichen Effekt deutlich schmälert. Wegen des unangenehmen Aromas ist die so pulverisierte Spirulina nicht mehr wirklich genießbar und nur noch als – nun nicht mehr allzu wirkungsvolles – Nahrungsergänzungs-mittel in Tabletten- oder Kapselform verkäuflich. Das öffnet zudem noch die Türen für Betrug: Nicht selten werden Zusatzstoffe und andere Substanzen beigemischt, die dem Körper im schlimmsten Fall sogar schaden können.

… vs. handwerklich & schonend

 

Es gibt allerdings auch kleine, ökologisch bewegte Unternehmen, die Spirulina landwirtschaftlich anbauen und damit auf hochtechnisierte Anlagen und Sprühtrocknung verzichten. AKAL Food ist übrigens das erste Unternehmen, das dieses Konzept in Deutschland umgesetzt hat. Hier wird in regionalen Kreisläufen gedacht, die Spirulina von Hand geerntet und schonend bei unter 42°C luftgetrocknet. Was dabei herauskommt, ist eine tiefgrüne, äußerst nährstoffreiche und geschmacklich hochwertige Spirulina qualität, mit der du sogar deine Speisen verfeinern kannst, weil ihr natürlicher Umami-Geschmack das Aroma voll zur Geltung bringt.

Keine Spur von faulem Fisch… manch ein gallischer Fischhändler wäre enttäuscht 😉

Der regionale Anbau sorgt natürlich auch für eine wesentlich bessere Klimabilanz. Unsere Farm verfügt zudem über ein Wärmenutzungs-konzept in Kombination mit einer Biogas-Anlage. Im Hochsommer wird Wärme gespeichert, die dann in den Wintermonaten zum Heizen von Wohnungen zu Verfügung steht. Die Farm ist somit energetisch autark.

In diesem Fall kann man also tatsächlich sagen: leckerer = gesünder!
Hier bekommst du einen kleinen Einblick in den Produktionsprozess auf unserer Farm in Nordhessen.

 


  Wenn du dir einmal nicht sicher bist, wo deine Spirulina herkommt und wie sie verarbeitet wurde, kannst du dich grob an folgende Kriterien halten:

1. Achte auf das Aussehen

Ein tiefes Waldgrün – mit einem leichten Stich ins Bläuliche – ist die Farbe, nach der du Ausschau halten solltest. Hast du Presslinge oder Tabletten vor dir, sollten sie ein mattes Aussehen haben; eine glänzende Oberfläche lässt darauf schließen, dass die Spirulina zerstäubt, verdichtet und mit einer Bindemittelschicht überzogen wurde, die sie zusammenhält. Von Kapseln raten wir daher grundsätzlich ab, auch weil diese Bindemittel nicht immer empfehlenswert sind und hier die Möglichkeit besteht, dass andere Algen oder Füllstoffe beigemischt wurden. Viel Staub in der Packung deutet ebenfalls auf schlechte Qualität hin. Wenn du Streusel oder Flocken vor dir hast, ist das also bereits ein gutes Qualitätsmerkmal. 

2. Achte auf den Geruch

Spirulina hat einen leichten, angenehm würzigen Eigengeruch. Ist er zu stark oder unangenehm, lässt das auf eine hohe Oxidationsrate und damit auf mangelnde Qualität schließen.

3. Achte auf die Inhaltsstoffe

Der Spirulinagehalt in Tabletten muss größer als 98% sein und das Produkt darf keine Konservierungs- oder Farbstoffe enthalten. Granulierte oder pulverisierte Formen sollten keinerlei Zusatzstoffe enthalten. Auf dem Etikett müssen die Begriffe Spiruline, Spirulina, Alge Cyanophyceae Spirulina, Spirulina platensis oder Arthrospira platensis zu lesen sein.

4. Achte auf die Herkunft

Wenn der Hersteller keine Angaben dazu macht, frag nach! Eine Bio-Zertifizierung von Spirulina ist nicht immer möglich oder sinnvoll, daher sollte der Hersteller möglichst transparente Informationen darüber liefern, wo und unter welchen Bedingungen seine Spirulina gedeiht. Dabei sollte auch die betreffende Farm genannt werden, nicht bloß die Region. Auch sollte es Hinweise auf regelmäßige Qualitätskontrollen geben, da die Alge durch Verunreinigungen leicht toxisch werden kann.  Überdachte Aquakulturen sind sicherer als offene.

5. Achte auf Darreichungsform und Verzehreigenschaften

Zu Beginn der Einnahme kann Spirulina in seltenen Fällen eine leichte Gasbildung verursachen, weshalb du die Menge zunächst nur langsam steigern solltest. Ein stärkeres oder anhaltendes Blähungsgefühl kann ein Hinweis auf ein minderwertiges oder geschädigtes Produkt sein. Auch die Wasserlöslichkeit solltest du beachten: Sie sollte nicht zu hoch sein, damit das Produkt den Magen passieren und seine Wirkstoffe im Darm freisetzen kann. Ist sie zu niedrig, können die Stoffe während der Darmpassage nur in geringem Maße vom Körper aufgenommen werden.

Welche Darreichungsform für dich am besten passt, hängt von der Anwendung ab:

– Möchtest du Spirulina als Gewürz nutzen und damit deine Speisen verfeinern, raten wir dir zu Algen Gewürzmühle mit Spirulina Streuseln oder –bio Spirulina Flocken.

– Möchtest du die grünsten aller grünen Smoothies zubereiten, greifst du am besten zu Bio-Rohkost-Spirulina Pulver.

– Willst du Spirulina als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, z.B. zur Eisensupplementation, machen Presslinge Sinn.

– Für sprüh getrocknete Spirulina gibt es unseres Erachtens nach nur einen sinnvollen Einsatzbereich: die Kosmetik. Denn für die meisten Kosmetikprodukte wird die Spirulina sowieso aufgebrochen und extrahiert, was durch diese Trocknungsmethode vereinfacht wird.

Wir hoffen, dass diese Informationen deinen Blick ein wenig schärfen konnten und dir helfen, dich im Produkt-Dschungel etwas besser zurechtzufinden!

Wenn du noch mehr wissen möchtest und Lust hast, den klimaneutralen Anbau von Spirulina einmal mit eigenen Augen zu sehen, dann komm doch mal auf unsere Farm! Wir bieten regelmäßig Führungen an, natürlich mit Spirulina-Verkostung. 🙂 Schreib uns einfach an info@algenland.de, wir freuen uns.

Check am besten gleich unsere aktuellen Besichtigungstermine. Wenn du keinen verpassen möchtest, abonniere einfach unseren Newsletter, der dich einmal monatlich mit spannenden Infos rund um eine nachhaltige Ernährungs- und Lebensweise versorgt. Hier gibt’s immer frische News und Angebote rund um die blaue Alge im Allgemeinen und unsere Farm im Besonderen.

Bis bald!

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Frank Winter

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